Ortsteile: Oberdorf, Unterdorf

{tab=Geschichte}Wahrscheinlich fand die erste Besiedlung von Karres in der späten Bronzezeit statt. Belegt durch archäologische Funde ist auf jeden Fall eine Ansiedlung in römischer Zeit. Es wurden Merkur Statuen, Mauerreste und die Grundmauern einer römischen Villa ausgegraben. Seit der bayrischen Landnahme unterstand der Ort dem Gericht Imst, erst am Ende des 13. Jahrhundert wechselte Karres an Petersberg.

Erstmals urkundlich genannt wurde Karres als „Cherres" im Jahre 1288. Der Ort unterstand zu dieser Zeit dem Gericht Petersberg, was 1313 in einem Steuerregister des genannten Gerichtes bestätigt wurde. Dass Karres in dieser Zeit bereits eine eigene Gemeinde bildete, belegt ein Dokument, in welchem um 1300 ein Dorfmeister genannt wurde.

Im Mittelalter begann auch der Bergbau am Tschirgant, der bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. Aus dieser Zeit sind zwei Knappenhäuser in Karres erhalten, welche noch gotische Elemente aufweisen.

Unter bayrischer Herrschaft kam Karres 1810 wieder an das Gericht Imst, dies wurde 1817 aber wieder rückgängig gemacht.

{tab=Kirchengeschichte}

1534 erhielt Karres eine Kaplanei, welche 1664 in eine Kuratie umgewandelt wurde. 1891 erhielt die Gemeinde eine selbständige Pfarre.

Kirche zum Hl. Stephan (Pfarrkirche)

Erstmals wurde dieses Gotteshaus im Jahre 1432 urkundlich erwähnt, wobei sich das äußere der Kirche in seinem spätgotischen Stil erhalten hat. 1736 wurde das Innere barockisiert.

{tab=Persönlichkeiten}

Krismer, Stefan

Geb. 25.12.1777 in Karres, gest. 8.11.1869 in der Kronburg bei Zams

Krismer wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. In der Kapuzinerschule in Imst fiel sein Talent den Lehrern auf und es wurde ihm der Besuch des Gymnasiums und des Priesterseminars in Brixen ermöglicht. 1804 wurde er zum Priester geweiht und kam als Kuratprovisor nach See im Paznauntal. 1809 fungierte er als Feldgeistlicher für die Oberinntaler Schützen. Nach der Bergiselschlacht am 1. November zwangen ihn die Schützen beim Heimweg das Kommando zu übernehmen. Am 11. November leitete er erfolgreich das Gefecht bei Arzl und Gunglgrün, am 24.11.1809 bei Giggl. In dieser letzten Schlacht wirkten auch über 100 Frauen und Mädchen auf Tiroler Seite mit. Nach dem Krieg setzte er sich vor allem für die Kriegsweisen und Hinterbliebenen ein. 1833 erreichte er durch Sammlungen die Gründung des Klosters der Barmherzigen Schwestern in Ried und bereits ein Jahr später eines in Imst. Krismer verzichtet 1833 auf die Kuratie Fiss und wurde Kaplan auf der Kronburg. 1845 erwarb er die Kronburg und bereits 1848 wurde ein Kloster dort errichtet. Der Plan ein „Schulbrüderinstut" zu errichten schlug fehl, jedoch wurde 1867 das Tertiarschwesternkloster mit angeschlossener Bildungsanstalt errichtet. Berühmt war Krismer auch für seine Dialektpredigten, sodass er 1863 zur 500 Jährigen Jubiläums „Tirol bei Österreich" vor Kaiser Franz Joseph die Feldmesse in Innsbruck zelebrierte 1869 verstarb Krismer auf der Kronburg und wurde am neu errichtet Friedhof beigesetzt.

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