ImageBereits vor der Römerzeit wurde der Weg über Scharnitz Seefeld und das Inntal benutzt, wobei in Seefeld sich bereits zu dieser Zeit ein Rastplatz befand. Das Seefelder Plateau war damals von Hochseen dicht belegt. Daher stammt wahrscheinlich auch der Name, welcher 1022 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Um 1180 verschenkte Graf Berchtold von Andechs ein Stück Wald an das Kloster Benediktbeuren auf dem sich heute die Gemeinde befindet. Die Mönche ließen das Gebiet roden und siedelten Bauern an.

1248 errichteten die Andechser Grafen am nördlichen Ende der Siedlung eine Burg mit Namen Schlossberg, da der Ort durch den Verkehr an Bedeutung gewann. Auf der Burg saß ein Pfleger, welcher die niedere Gerichtsbarkeit über die Region ausübte. Zu dieser Zeit wurde auch ein Ballhaus in Seefeld errichtet, welches laut einem Dokument von 1332 neben der Landstrasse von der Stadt Innsbruck finanziert wurde.

1384 kam es angeblich zum Hostienwunder von St. Oswald: Die Kirche zum Hl. Oswald wurde bereits vor der Errichtung von „Bergfels“ erbaut. Oswald Milser der damalige Pfleger auf Bergfels, forderte den Pfarrer in St. Oswald auf, ihn mit einer großen Hostie, welche dem Priester vorbehalten war, zu speisen, worauf sich angeblich der Boden unter ihm auftat und er zu versinken drohte. Erst als der Priester ihm die Hostie au dem Mund nahm verfestigte sich der Boden wieder. Bald nach diesem Ereignis wurde Seefeld zu einem stark frequentierten Wallfahrtsort. Die besagte Hostie wurde in einer Reliquienmonstranz aufbewahrt, aber 1919 verloren. Der Ansturm der Pilger war so groß, dass Herzog Friedrich IV. 1423-31 eine größere Kirche errichten ließ, welche den alten Bau als Presbyterium in sich aufnahm.

1583 pilgerte Erzherzog Ferdinand II. zu Fuß mit einem Gefolge von zweitausend Personen zur Wallfahrtskirche und drei Jahre später schenkte er St. Oswald den Besitz der Burg Bergfels.

1604 wurde der Klosterbau, der bereits unter Kaiser Maximilian 1516 begonnen worden war in Seefeld fertig gestellt. Die Anlage wurde den Augustinern übergeben, die neben der Seelsorge durch eine Brauerei und Forstwirtschaft den Einheimischen zu gewissen Wohlstand verhalfen. Daneben wurde noch ein Hospiz für Reisende betrieben. Finanziert wurde dieses auch aus den Einnahmen des Niedergerichts, welche dem Kloster zukamen.
1785 wurde das Kloster geschlossen, womit der Wohlstand in Seefeld ebenfalls verebbte. Heute befindet sich das Hotel Klosterbräu in der ehemaligen Klosteranlage Das ganze 19. Jahrhundert hindurch verdienten sich die Einwohner als Steinölverkäufer, Holzarbeiter oder Hirten in der Fremde.

1809 diente die St. Oswalds Kirche als Gefängnis für 800 Tiroler Freiheitskämpfer, worunter die Kunstschätze und die Bausubstanz der Kirche sehr litt.

1912 wurde die Karwendelbahn errichtet, welche Seefeld nun für den Tourismus erreichbar machte. Nun begann der Wohlstand des armen Dorfes wieder zu steigen, neue Hotels, Lifte und Gasthäuser wurden errichtet. Jedoch ging der alte Dorfkern dadurch gänzlich verloren.

1945 starben 87 Häftlinge aus dem KZ Dachau im Umfeld von Seefeld auf einem Todesmarsch bei der Evakuierung des KZs. 1947 wurde daher ein jüdischer Friedhof in Seefeld angelegt, der später zu einem allgemeinen Friedhof erweitert wurde.

Kirchengeschichte:

Der erste Kirchenbau im Gemeindegebiet von Seefeld war die St. Oswalds Kapelle, welche bereits im Jahre 1319 urkundlich erwähnt wurde. Nachdem Hostienwunder wurde wie bereits beschrieben Seefeld zu einem wichtigen Wallfahrtsort. 1431 erhob Erzherzog Friedrich IV., der auch die Erweiterung der Kapelle vornahm, Seefeld zur eigenständigen Pfarrei. 1516 wurde unter Kaiser Maximilian mit dem Bau eins Klosters begonnen, welches erst 1604 fertig gestellt wurde. Das Kloster wurde den Augustinern übergeben, welche damit auch die Seelsorge in der Pfarre übernahmen.

1628 ließ Erzherzog Leopold V. mitten im See eine Kapelle errichten, der ehemalige See ist die heutige Seewiese.

1785 wurde das Kloster von Kaiser Joseph II. aufgehoben und die Pfarrei wurde dem Kloster Stams unterstellt. Der Klosterbsitz kam zuerst ebenfalls an Stams und wurde 1808 unter bayrischer Herrschaft an zwei Seefelder verkauft.

Erst im 20 . Jahrhundert bekam Seefeld wieder eine autonome Pfarrei