Geschichte:

1339 wird erstmals in Fließ eine Burganlage erwähnt: die Burg Bideneck.
Am 6.5. 1339 wurde in einer Urkunde ein gewisser "Heinrich der Potzner von "Pybenekke"" erwähnt, der wahrscheinlich aus einem Ministerialengeschlecht entstammte, welches vom 12. Jahrhundert bis 1313 in Fließ nachweisbar ist. Heinrich war vermutlich auch Richter auf Laudeck und St. Petersberg und mit der Familie der Schrofensteiner verwandt. Das Wappen des damaligen Besitzers weist gewisse Ähnlichkeiten mit dem der Herrn von Rottenburg auf, was auf eine Verwandtschaft hinweisen könnte, jedoch ist diese Annahme nicht nachweisbar. Ab 1353 scheint die Familie von Schrofenstein als Besitzer der Anlage auf, wann und wie jedoch die Burg erworben wurde, liegt im Dunkeln. In einer späteren Kaufurkunde wird erwähnt, dass Bideneck wahrscheinlich geerbt wurde. 1378 wechselte die Burg wiederum ihren Besitzer: sie ging an ein Konsortium bestehend aus Franz von Werrenberg, Georg von Niedermonatani und Malles und dem Haller Salzmair Hans Sigwein. Wie die Aufteilung genau aussah ist nicht bekannt, jedoch um 1428 hatte die Familie Sigwein die ganze Anlage in ihrem Besitz.
1546 starb diese Familie in männlicher Linie aus und Hans Trautson, Freiherr von Sprechtenstein erbte Bideneck.
1553 kaufte die Familie Heidenreich die Burg, deren Besitz nach dem Aussterben der männlichen Linie 1693 die Freiherren zu Pach von Hansenheim übernahmen, welche bereits Berneck erworben hatten.

Anlage:

Die Lage von Bideneck ist im Gegensatz zu den meisten Verteidigungsanlagen in Tirol nicht durch natürliche Hindernisse begünstigt. Auf einem Sonnenhang gelegen wir die Burg nur durch einen kleinen Bach auf einer Seite durch die Natur geschützt. Die Burg selbst hat einen ovalen Grundriss mit zwei Ringmauern und zwei Toren. Das heutige Aussehen erhielt die Anlage nach Umbauarbeiten im 16. Jahrhundert.
Der Bergfried hatte einen Eingang in zehn Metern Höhe, wodurch im Falle eines Angriffs dieser für sich alleine verteidigt werden konnte. Eine Kuriosität an diesem Gebäude ist eine "mäusesichere" Speisekammer. In den unterirdischen Geschossen finden sich kleine Räume, deren Bedeutung nicht einwandfrei geklärt ist, vermutet werden jedoch Gefängniszellen.
Eine umlaufende Reihe von Balkenlöchern gibt einen Hinweis darauf, dass ursprünglich ein hölzerner Wehrgang auf dem gemauerten Bergfried aufgesetzt war. Der heutige Abschluss wurde erst später gemauert.
Der Palas wurde im 16. Jahrhundert grundlegend umgestaltet, vor allem auch im Inneren. Eine Renaissancestube aus der Zeit der Schrofensteiner gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern dieser Zeit in Tirol.