Mauls war Jahrhunderte hindurch eine selbstständige Gemeinde und wurde erst 1929 der Gemeinde Freienfeldbeigefügt. Deshalb wird dieser Ortsteil hier nochmals aufgeführt

Mauls war schon im römischer Zeit besiedelt, wie archäologische Funde belegen. So wurde bereits 1589 auf dem Schneeberg ein Mithras Relief von Hirten gefunden, welches ins Tal gebracht und am Zollhaus montiert wurde. Heute befindet es sich in Sterzing.
Des Weiteren wurde ein römischer Meilenstein aus der Zeit um 210 n. Chr. Gefunden.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Mauls im Jahre 990, als Albert von Stilfes seine Besitzungen in Stilfes, Mauls und Niederried dem Bistum Brixen vermachte.
Mauls hatte aufgrund der Lage eine verkehrstrategische Bedeutung, da durch das Ortsgebiet der Weg ins Pustertal von der Brennerstrasse abzweigte. Aus diesem Grund wurde auch bereits vor dem 13. Jahrhundert die Festung Welfenstein errichtet. 1315 wird Mauls erstmals als Teil des Gerichts Sterzing genannt.
Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert befand sich in Mauls eine Zollstation, an die auch das Mithras Relief angebracht wurde.
1809 hatte Mauls vor allem bei der Schlacht bei Spinges eine strategische Bedeutung: durch das Maulsertal wurde der Nachschub für die Tiroler Freiheitskämpfer transportiert.
1838 wurde Mauls zusammen mit Ritzail zur selbständigen Gemeinde. Der im 19. Jahrhundert sich entwickelnde Tourismus wurde durch das Ausbrechen des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 jäh unterbrochen. Nach dem Friedenschluß und der Abtrennung Südtirols wurde 1928 Mauls mit Trend und Stilfes per Dekret zur Gemeinde Freienfeld zwangsvereinigt.

Welfenstein

Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Festung mit diesem Namen im Jahre 1271, wobei der Bau wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammte. Zur Zeit der Erwähnung war die Anlage im Besitz des Otto Welf, der dem Geschlecht der Edlen von Welfsberg angehörte. Über die genaue Form der ursprünglichen Anlage ist wenig bekannt, da sie im 19. Jahrhundert neu errichtet wurde. 1470 kam sie in den Besitz der Niederlassung des Deutschen Orden in Sterzing. Um 1600 war sie bereits so verfallen, dass Oswald von Wolkenstein sie als „ain alt zerfallens Burgstall“ bezeichnete. Im 18. Jahrhundert war das Gemäuer bereits so zerfallen, dass man es als Baumaterialquelle verwendete. 1893-97 wurde durch den Innsbrucker Maler Edgar Meyer ein neues Schloss errichtet, welches den romantischen Vorstellungen der damaligen Zeit entsprach. Infolge der Besetzung Südtirols durch italienische Truppen 1918 wurde die Burg niedergebrannt, wobei viele Kunstgegenstände vernichtet wurden.

Kirchengeschichte

Ursprünglich war Mauls Teil der Mutterpfarre Stilfes, 1590 wurde der Ort eine Expositur. 1722 wurde daraus eine Kuratie und 1891 die Gemeinde zur selbständigen Pfarre erhoben.

Kirche zum Hl. Martin (Pfarrkirche)

1345 wurde erstmals eine Kirche in Mauls erwähnt, wobei schon 1433 ein Neubau folgte. Die bis heute in Mauls stehende Kirche wurde in den Jahren zwischen 1827-29 errichtet. Vom Bau aus dem 15. Jahrhundert ist nur mehr der Turm erhalten.

(Autor: MF)