Wappen von AltreiDie erste Besiedelung Altreis wurde am Burgstall für prähistorische Zeit nachgewiesen.

Erstmals als „Antereu“ wird die Gemeinde im Jahre 1321, in einer Urkunde des Landesfürsten Herzog Heinrich, in der er Gottschalk von Bozen den Auftrag vergab, im Gebiet von „Antereu“ Land für zehn Höfe zu roden. Obwohl das Gebiet von Antrei zum Erzbistum Trient gehörte, konnte der Tiroler Landesherr einen solchen Auftrag erteilen, da er das Gebiet besetzt hielt.
Aufgrund dieses Dokumentes kann festgestellt werden, dass es sich bei der Ansiedlung bei Altrei um eine typische Rodungssiedlung handelt. Dies bedeutet, dass die für die Rodung beauftragten Bauern, für diese Arbeit später mehr Rechte bekamen und sich selbständiger entwickeln konnten.
Da Gottschalk von Bozen Richter des Gerichts Enn war, wurde auch Altrei dieser Verwaltung unterstellt. Wegen der räumlichen Trennung zu Enn erhielt Altrei eine eigene niedere Gerichtsbarkeit.

1536 gab es Bestrebungen Altrei gegen Truden mit dem Bischof von Trient zu tauschen. Dieses Vorhaben wurde aber nie umgesetzt.
1779 wurde zwischen Maria Theresia und dem Bischof von Trient vereinbart, dass Altrei gegen das wirtschaftlich interessante Tramin getauscht wurde. Dadurch kam Altrei zum Gericht Castel und verblieb dort bis ins Jahr 1803. In diesem Jahr wurde das geistliche Fürstentum wie andere im Reich säkularisiert und Trient mit Tirol vereinigt. Für Altrei bedeutete dies, dass es nun zum Gericht Cavalese kam. Die niedrige Gerichtsbarkeit blieb in dieser Zeit aber dem Ort erhalten.
1923 wurde Altrei wiederum der Provinz Trient zugeteilt, um 1948 kam es wieder zu Südtirol.

 

Kirchengeschichte

Ursprünglich war Altrei Teil der Mutterpfarre Cavalese und bekam im Jahre 1693 eine eigene Kuratie. Zur selbständigen Pfarre wurde der Ort 1893, die Kirche zur Hl. Katharina und zum Hl. Jakobus wurde zur Pfarrkirche.

Berühmte Persönlichkeiten aus Altrei:

Zwerger, Johann Baptist

geb. 23.6.1824 in Altrei, gest. 14.8.1893 in Graz

Ab 1840 besuchte Johann Baptist Zwerger, nachdem er in seiner Heimatgemeinde die Volksschule besucht hatte, das Gymnasium in Bozen. Nach einem Philosophiestudium in Innsbruck, trat er 1848 in Brixen ins Priesterseminar ein, wechselte 2 Jahre später aber nach Trient, wo er 1851 zum Priester geweiht wurde. Zu weiteren Studien wurde er nach Wien geschickt, wurde bereits im Jahre 1854 nach Trient zurückgerufen um einen erkrankten Professor am Seminar zu vertreten. 1857 kam er wieder nach Wien, diesmal aber als Spiritualdirektor des dortigen Seminars und als Hofkaplan. 1865 wurde er Dompropst in Trient.

Den Höhepunkt seiner kirchlichen Karriere erlebte Johann Baptist Zwerger im Jahre 1867 als er zum Fürstbischof von Graz Seckau ernannt wurde. Er setzte sich gegen die Strömung des Liberalismus ein und nahm auch am I. Vatikanischen Konzil teil, bei welchem er sich zuerst gegen die Unfehlbarkeitsdefinition stellte, später dann aber dem Beschluss doch zustimmte. In seiner Heimat versuchte er das Ansehen der Kirche zu stärken, indem er das kath. Presse und Vereinswesen stark unterstützte. In der, unter seiner Leitung, gebauten und 1891 eingeweihten Herz Jesu Kirche in Graz wurde er nach seinem Tod 1893 beerdigt.

(Autor: mf)