Wappen von AndrianArchäologische Funde belegen eine Besiedelung von Andrian bereits zur Zeit der Römer. Dies ist wahrscheinlich aufgrund der geographischen Lage des Ortes begründet: Ab Andrian ist die Etsch schiffbar, wodurch neben der wirtschaftlichen Bedeutung sich hier auch ein strategisch wichtiger Punkt befand.
1186 wird der Ort erstmals in einer Urkunde des Klosters Gries erwähnt.
Eine Fähre über die Etsch ist ebenfalls aus dieser Zeit bezeugt, wobei um 1200 in Urkunden von „naulum de navigo in Torlan“[1] und 1242 von „portus sub castro Andriani“[2] ein Übersetzverkehr beschrieben ist.
Andrian gehörte bereits zu dieser Zeit zum Gericht Lana.

 

Burg Andrian-Wolfsthurn

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde auf einem Hügel überhab der Siedlung eine Festung errichtet. Kurze Zeit nach der Errichtung wurde die Anlage Sitz des Urbaramtes der Grafen von Eppan, welche sie 1231 dem Bischof von Trient übergaben. In tirolischen Besitz kam der Wehrbau um 1300. Die strategische Bedeutung der Anlage wird vor allem durch die Etsch-brücke, Etschfähre und dem Kopfteil der Etschschiffahrt begründet.

Der Bergfried und die Ringmauer stammen aus der ersten Bauphase zu Beginn des 13. Jahrhunderts, jedoch wurde der Mauerteil später erhöht und die Anlage um einen Torturm und ein Wohn und Wirtschaftsgebäude erweitert. Der letzte Ausbau erfolgte im 16. Jahrhundert.

Die Anlage setzt sich aus folgenden teilen zusammen: Bergfried, Wohn-, Wirtschaftsgebäude, Garten, Ringmauer und Torturm. Die Zinnen sind in Schwalbenschwanzform gefertigt.

Um 1430 kam die Burg an die Herrn von Wolfsthurn, woher sie auch ihren Namen ableitet.
Heute befindet sich in der restaurierten Ruine ein Kindergarten.

 

1928 wurde Andrian mit Nals vereinigt, bekam aber 1945 wieder seine communale Unabhängigkeit zurück.

 

Kirchengeschichte:

 

Andrian war ursprünglich Teil der Mutterpfarre Terlan, erhielt aber im Jahre 1604 eine eigene Kuratie. Heute stellt Andrian eine selbständige Pfarre dar.

 

Kirche zum Hl. Valentin (Pfarrkirche)

 

Bereits 1253 wird dieses Gotteshaus in Urkunden erwähnt, der Bau wurde jedoch 1852-54 neu errichtet, wobei Teile des gotischen Baues übernommen wurden. Der Turm wurde in dieser Bauphase auf die heutige Höhe gebracht.


 


[1] Schiffsgeld in Terlan
[2] Hafen unterhalb der Burg Andrian