Wappen von LaureinLaurein liegt direkt an der Grenze zur Region Trient am Nonsberg.

 

 

{tab=Geschichte}Im Jahre 1895 wurden in Laurein vier Kupferbrote gefunden; diese Zeugen eines frühen Bergbaues liefern den Beweis einer Bergbautätigkeit bereits um 1000 v. Chr..
Rund um Laurein befinden sich auch mehrere Wallburgen aus prähistorischer Zeit: am Bröselbichl, Miaunerbichl, beim Schibeinerhof, am „inneren Nocken“, auf dem Nuzla, auf dem Pr· Ceslar, am Glatzner Jöchl und am Rufer.
Die Besiedlung Laureins begann wahrscheinlich am Brösenbichl, wo die Räter wahrscheinlich um 1000 v. Chr. Eine Wallburg errichteten. Vermutlich wurde im Umfeld Getreide angebaut und Viehzucht betrieben.

Um 14 n. Chr. eroberten die Römer dieses Gebiet, was zur Folge hatte, dass die Bevölkerung zum Straßenbau und Militärdienst herangezogen wurde. Bereits 46 n. Chr. bekamen die Einwohner dieses Gebietes unter Kaiser Claudius Tiberius das römische Bürgerrecht verliehen. Eine umstrittene Urkunde, die angeblich aus dem Jahre 505 stammt, gibt Zeugnis, dass unter dem Gotenkönig Theoderich am Nonsberg und in Laurein Goten ansässig gewesen seien. Im 6. Jahrhundert kamen Franken und Baiern in diese Region. Der Herzog von Trient, ein Langobarden, konnten aber alle Anstürme auf Trient abwehren. Jedoch setzten sich die Baiern bis in den Süden vom Nonsberg fest. Wahrscheinlich setzten Rodungstätigkeit und Höfebildung schon im Jahr 1000 ein, da bereits in einer Urkunde von 1274 der Messner von St. Viti in Laurein erwähnt wird – was das existieren der erwähnten Kirche voraussetzt.
1380 kam Laurein unter die Grundherrschaft von Kastelpfund. In den Jahren 1301 und 1320 kam es zu Auseinandersetzungen mit der Nachbargemeinde Cloz wegen der Grenzziehung.
Im 13. Jahrhundert war der Bergbau in Laurein am Höhepunkt. Ein Urkunde von 1254 besagt, dass das Bergwerk in vollem Umfang in Betrieb war und sich auch Schmelzhütten dort befanden. Um diese zu befeuern wurden Holzmeiler zur Gewinnung von Holzkohle errichtet.

{tab=Castelfondo}

Wahrscheinlich liegt der Ursprung dieser Burg schon in der Römerzeit. Am 3. April 1172 wird ein Geschlecht von Castelfondo erstmals erwähnt. 1271 wird Meinhard II. von Bischof Egno mit der Burganlage belehnt und bildete nachher die Basis der Grafen von Tirol am Nonsberg. Castelfondo wurde zum Gerichtssitz für die Gemeinden vom rechten Ufer der Novella bis Arz und auf dem linken Ufer im deutschsprachigem Gebiet.

1320 kam Castelfondo in den Besitz der Herren von Rottenburg, wobei die Bevölkerung, wie eine Verschwörung aus dieser Zeit zeigt, mit der Herrschaft nicht zufrieden war. 1410 kam das Gericht und die Burg an Friedrich IV. nachdem Heinrich IV. von Rottenburg dem Landesherrn bei seinem Aufstand unterlegen war. 1471 bekamen die Herrn von Thun die Herrschaft übertragen.

{tab=Burg Arz}

Die Art der Burganlage lässt auf einen sehr frühen Bau schließen, wobei die Erbauung den Grafen von Eppan zugeschrieben wird. Spät ging die Anlage an die Bischöfe von Trient über, welche die Burg Arz an die Grafen von Eppan als Lehen wiederum vergaben. 1281 kaufte Meinhard II. von Görz diese Festung.
Im Jahr 1500 wird Laurein erstmals in 2 Urkunden als eigene Gemeinde bezeichnet. Somit war die Ablösung von der Muttergemeinde Cloz abgeschlossen, wobei die ewigen Konflikte nicht dadurch beendet wurden.
Die Jahrhunderte bis zum Freiheitskampf 1809 waren geprägt von Auseinandersetzungen mit Cloz.
Unter der napoleonischen Herrschaft wurden die Gemeinden wieder vereinigt, wobei sie vom Freiheitskampf unter Andreas Hofer beinahe unbehelligt blieben.
Nach diesem Intermezzo wurden die Gemeinden wieder getrennt, wobei im Jahre 1824 das Gericht Castelfondo aufgelöst wurde und Laurein zum Gericht Fondo gelegt.

{tab=Kirchengeschichte:}

Erstmals erwähnt wird die Kirche von Laurein im Jahre 1274, wobei der Bau sicherlich schon einige Zeit vorhererfolgt sein muss. 1456 wird das Pfeitsgut urkundlich als Besitz der Kirche von Laurein erwähnt. Wo die erste Kirche von Laurein stand ist nicht bekannt, jedoch wird allgemein der Brösenbühel als Standort angenommen. Sie soll bei einem Erdrutsch 1477 vernichtet worden sein.
Im Jahr 1500 soll die neue Kirche bereits errichtet gewesen sein, was ein Ablass aus diesem Jahr von Papst Alexander VI. bestätigt.
War bisher Laurein ein Teil der Urpfarre von Cloz, so konnten die Bewohner im Jahre 1524 eine Kaplanei in Laurein durchsetzen.
1537 gestattete der Bischof von Trient Laurein neben dem eigenen Kaplan die Taufe und einen Friedhof. 1628 kam es zu einer weiteren Neuerrichtung der Kirche in größeren Ausmaßen, mussten aber weiterhin auch alle Kosten, die der Mutterpfarre Cloz entstanden mittragen. {/tabs}

Quelle: Ungerer, Hubert: Laurein am Deutschnonsberg; Bozen. 1983. freundlicherweise von der Gemeinde Laurein zur Verfügung gestellt