Wappen von SautensOrtsteile:
Haderlehn, Ritzlerhof, Erlachanger, Lafeld, Langmahd, Pirchhof, Beerweg, Bruckfeld, Rain, Salchat, Taschag, Gries, Buchlehn, Obere Siedlung, Neue Siedlung, Untere Siedlung, Reitle, Rammelstein, Büchleregg, Wildenau.

 

 

{tab=Geschichte}Sautens wurde schon früh besiedelt, wobei nicht klar ist, ob der Ort bereits in prähistorischer Zeit schon existierte. Im dreizehnten Jahrhundert befanden sich jedenfalls einige Höfe auf dem heutigen Ortsgebiet. Diese waren im Besitz verschiedenster Grundherrn. Erstmals wird Sautens als „Soute“ im Jahre 1312 urkundlich erwähnt. 1629/30 fiel der Großteil der Bevölkerung einer Pestepidemie zum Opfer, welche angeblich aus dem Lechtal eingeschleppt wurde.Im 16. Jahrhundert war der Bergbau neben der Landwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle: Aus den Kupferkiesgruben wurde Kupfer abgebaut, dieses wurde zum „Arzkasten“ nach Roppen transportiert und über den Inn nach Brixlegg verschifft, wo das Erz bearbeitet wurde. Bis 1883 war Sautens Teil der Gemeinde Ötz und Unterstand dem Gericht St. Petersberg. In diesem Jahr wurde Sautens zur eigenständigen Gemeinde erhoben.

{tab=Kirchengeschichte}
Ursprünglich gehörte Sautens zur Urpfarre Silz und kam im 15. Jahrhundert zur neuerrichteten Pfarre Ötz. 1517 wurde in Sautens die Kirche zum Hl. Oswald erbaut, welche 1746 erweitert wurde. 1786 erhielt die Gemeinde erstmals einen eigenen Seelsorger. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Pfarrkirche abermals zu klein und ein Neubau wurde in den Jahren 1828-30 errichtet. Nach Vollendung des Kirche zu Mariä Heimsuchung wurde die bisherige Kirche säkularisiert und diente seit dem als Sennerei, Bank und schließlich als Rathaus. Noch heute sind Reste des barocken Deckengemäldes erhalten.
Die Pestkapelle zum Hl. Rochus und zum Hl. Sebastian erinnert noch heute an die Epidemie des 17. Jahrhundert. Besondere Beachtung verdient bei dieser Kapelle die Abbildung der Bestattung eines Pesttoten.
Daneben befinden sich auf dem Gemeindegebiet noch die Hl. Kreuz Kapelle (1782) und eine Kapelle bei Umhausen (1776/77).

{tab=Persönlichkeiten}

Matthias Bernhard Braun
Geb. 25. Februar 1684 in Ötz(Sautens) , Gest. 15. Februar 1738 in Prag.
Wahrscheinlich erhielt Matthias Bernhard Braun seine Ausbildung in Italien in der Schule Berninis. Seine Bekanntschaft zum böhmischen Kunstmäzen Graf Sporck brachte ihm 1704 erste große Aufträge in dessen Besitzungen ein. Binnen kurzer Zeit wurde er zum berühmtesten Barockbildhauer in Böhmen und 1710 ließ er sich in Prag nieder, wo er ein Jahr später das böhmische Bürgerrecht erwarb.1017 heiratete er Elisabeth Myselius mit welcher er in Folge 5 Kinder hatte. Von ihm stammen in Prag viele Skulpturen an Adelspalästen und drei Figuren auf der Karlsbrücke und viele andere Meisterwerke.
Aufgrund der großen Qualität seiner Arbeit und der hohen Nachfrage kam er schnell zu einem ansehnlichen Besitz. Er erwarb in Prag mehrere Häuser und Gärten und führte einen fürstlichen Haushalt. Zur Unterstützung holte er seinen Bruder Dominik und seinen Neffen Anton in die böhmische Metropole. Ein Angebot als Hofbildhauer nach Wien zu kommen schlug er aus gesundheitlichen Gründen aus.
Nach seinem ersten Engagement 1710 in Prag kam er nur noch einmal nach Tirol: 1717 besuchte er seine Heimat um Marmor für seine anstehenden Projekte zu suchen.

Antonia, Theres und Marianne Strigl
Die Malerinnen schufen Kirchengemälde und Altarbilder in diversen Kirchen Tirols (zB Huben, Sölden, Ochsengarten, etc.)

Hans Hilber
Porträtmaler (auch in der Schweiz und Deutschland), schuf Grabstätten und Kriegerdenkmäler

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