Wappen von AmpassOrtsteile: Häusern, Haller Innbrücke, Ebenwald, Peerhöfe

 

 

{tab=Geschichte}

Wie in den umliegenden Gemeinden finden sich illyrische Siedlungsspuren auch in Ampass. Die ältesten Funde reichen ins 15. vorchristliche Jahrhundert zurück. Diese Relikte sind zumeist von einer hallstattzeitlichen Kulturschicht überlagert und werden deshalb erst nach und nach entdeckt. So fand man auf dem Sonnenhügel erst vor kurzer Zeit ein Urnengrab aus dieser Epoche. Die archäologischen Befunde aus der Zeit zwischen 1000 und 400 v. Chr. (Hallstattzeit) fallen reichhaltiger aus. Funde von Pfeilspitzen, Nadeln aus Bronze und bunten Glasperlen deuten hierbei auf eine rege Handelstätigkeit hin. Aus der La-Tène Zeit sind ebenso wichtige Ausgrabungen gemacht worden.
Unter römischer Herrschaft wurde eine Heerstrasse, welche bei Matrei am Brenner abzweigte über Ellbögen, Igls, Sistrans, Lans und Volders nach Tulfes führte, angelegt. Wahrscheinlich verlief der Wegverlauf auch durch das Gemeindegebiet von Ampass.
Ab dem 7. Jahrhundert nach Christus sind Spuren der Einwanderung der Bajuwaren nachweisbar, wobei es sich hierbei um Skelettfunde handelt.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Ampass im Jahre 1140 als „Ambans“. Bereits zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Gericht Sonnenburg und ab 1313 war Ampass eine selbständige Gemeinde. 1403 scheint Ampass als Dingstätte auf, wofür auch eine Viertlsäule errichtet wurde. An dieser Stelle, wurde ein Viertel der Hingerichteten ausgestellt.
Bereits in dieser Zeit wuchs die Bedeutung von Ampass über die einer Urpfarre und Dingstätte hinaus: Der Salzhandel mit dem Süden verlief über die alte Römerstrasse, welche durch Ampass führte.

1546 wurde infolge des 30 jährigen Krieges, Ampass durch Truppen der katholischen Liga verwüstet. Spanische und italienische Truppen verwendeten die Kirche sogar als Stall für die Pferde. Wahrscheinlich aufgrund dieser Zerstörungen brach im selben Jahr eine Seuche aus, welche den Großteil der Dorfbevölkerung dahinraffte.

Da der Transit von Hall nach Italien immer größere Dimensionen annahm, renovierte und erweiterte man im Jahre 1552 die Straße.
1634/35 wurde Ampass wiederum von der Pest heimgesucht, wobei dieses Mal die Errichtung eines Pestfriedhofes angeordnet wurde.

Infolge der Einführung der Schulpflicht unter Maria Theresia wurde in Ampass in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine Schule eingerichtet. Diese befand sich zu Beginn im Pfarrhaus und das Amt des Lehrers, Messners und Organisten wurden in einer Person vereinigt.

1809 fanden auf dem Gemeindegebiet mehrere Kämpfe statt, woran auch die Gedenkkreuze der Kriegergedächtniskapelle am Pestfriedhof von Häusern erinnern. Unter der Leitung von Josef Speckbacher und Graf Viktor Dankl wurden Siege gegen Bayern und Franzosen errungen. Infolge der bayrischen Herrschaft verlor Ampass seine Dingstätte und wurde dem Landgericht Hall zugeordnet.

1909 wurde das erste Schulgebäude erbaut.

{tab=Burgsteig}

Um 1000 nach Christus scheint sich bereits eine Burg auf dem Kirchhügel befunden zu haben, wobei unbekannt ist, wann und von wem sie erbaut wurde. Urkunden geben darüber Auskunft, dass Kaiser Heinrich IV. im Jahre 1056 eine Burgkapelle errichten und diese von Bischof Altwin von Brixen einweihen ließ. Der Kaiser übergab später die gesamte Anlage dem Bistum Brixen, welches sie aber unter der Herrschaft der Welfen wieder an den Kaiser/König retournieren musste. Burgsteig kam erst wieder unter Reginbert von Brixen in das Eigentum der Kirche von Brixen zurück. Was in der Folge mit der Anlage passierte ist unklar. Jedenfalls ist hierbei noch zu erwähnen, dass die Kapelle unter Heinrich IV. zu einer „Capella Regia“, einer königlichen Kapelle, erhoben wurde.

Nach der Zerstörung der Burg Ambras durch die Welfen 1133 wurde die dortige Urpfarre nach Ampass verlegt. Dazu bekam die „neue“ Pfarrei die Güter der ehemaligen Königsburg zugesprochen. 1256 wurde sowohl die Pfarre als auch deren Güter dem Stift Wilten einverleibt.

{tab=Kirchengeschichte}

Ampass stellt eine besondere Form der Urpfarre dar: War zuerst die Gemeinde der Mutterpfarre Ambras zugeteilt, so wurde infolge der Zerstörung der dortigen Schlosskapelle 1133 die Pfarre in die „Capella Regia“ der Befestigung Burgsteig verlegt. Zum Pfarrgebiet gehörten zu dieser Zeit: Ampass, Pradl, Rinn, Tulfes, Amras und Aldrans.

1245 wurde die Pfarre dem Stift Wilten unterstellt. Schon sehr früh konnten sich diese Teile der Pfarrei verselbständigen: 1703 traten Pradl, 1721 Rinn und Tulfes und 1765 Amras aus dem Verband aus.

Kirche zum Hl. Johannes (Pfarrkirche)

Um 1000 nach Christus wird die Schlosskapelle der reichsunmittelbaren Burg in Ampass erstmals urkundlich erwähnt. Aufgrund des Verfalls der Burganlage blieb die Kirche allein auf dem Hügel bestehen. 1426 wurde ein neuer gotischer Bau fertig gestellt und eingeweiht, welcher 1546 im 30 jährigen Krieg durch Truppen verwüstet und durch einen Brand 1567 beinahe vollständig zerstört wurde. 1574 war der Bau aber wiederhergestellt worden und wurde in diesem Jahr geweiht. 1698 wurde wiederum die Kirche beinahe vollständig dem Erdboden gleichgemacht, diesmal durch ein Erdbeben; sie wurde aber wiederhergestellt. 1744 wurde das Gotteshaus wie viele andere in Tirol zu dieser Zeit auch, barockisiert. 1717 bestellte die Pfarre eine neue Glocke, welche für den bisherigen Glockenturm zu schwer war. Aus diesem errichtete man einen Neuen, welcher 1739 fertig gestellt wurde. Trotzdem kam es mit der Glocke zu zwei Unglücken, so fiel sie 1857 und 1901 herunter, wobei sie beim zweiten Unglück einen Knecht tötete.

Kirche zum Hl. Veit

1429 wird eine Kirche zum Hl. Veit in Oberndorf erstmals urkundlich erwähnt. Errichtet wurde dieses Gebäude durch die Salzfuhrleute, welche das weiße Gold von Hall nach Italien lieferten. 1521 wurde die Kirche, welche auf den alten Grundmauern neu errichtet wurde, eingeweiht. Noch heute findet man Spuren der Fürbitten der Fuhrleute hinter dem Altar, wo diese sich einst verewigten. Infolge von Renovierungsarbeiten wurden interessante Fresken freigelegt, so das Wappen von Karl V. und die Wappen von Kastilien, Aragon, Sizilien, Böhmen und Ungarn.

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