Wappen von SteinachOrtsteile: Plon, Steidlhof, Erlach, Harland, Saxen, Wolf, Stafflach, Salfaun, Puig, Mühlen, Tienzens, Mauern, Siegreith

 

 

 

{tab=Geschichte}

Die Urbesiedlung im Ortsgebiet von Steinach befand sich auf einem Hügel in Mauern bei der St. Ursula Kirche. Dieser Ortsteil wurde erstmals im Jahre 985 als „Muron“, urkundlich erwähnt. Tiezens folgte um 1200, wobei dieser Ortsteil zum Bistum Augsburg gehörte, welches einen Meierhof errichtete. Der älteste Erbhof Österreichs befindet sich in Tiezens; der „Bastehof“ befindet sich seit 1374 im Besitz der Familie Peer.

Erst im Mittelalter wurde an der Stelle, wo die Römerstrasse den Talboden des Wipptales kreuzte eine Siedlung gegründet. 1220 wird „Staina“ das erste Mal erwähnt. Politisch und kirchlich war Steinach zu dieser Zeit an das Gericht und die Urpfarre Matrei gebunden. 1288 existierte in dem aufstrebenden Ort bereits ein „domus domini“, ein landesfürstliches Haus. Nachdem der Sitz des Gerichts Matrei, die Burg Aufenstein (siehe Navis) zerstört worden war, wurde das Gericht ins domus domini nach Steinach verlegt. Unter Maximilian wurde das Gebäude zum Jagdschloss umgebaut, brannte aber im Jahre 1585 beim ersten großen Brand im Ort ab, wurde jedoch wieder aufgebaut. Bei der zweiten Brandkatastrophe 1853 fiel das Gebäude erneut den Flammen zum Opfer. Daraufhin wurde es abermals neu errichtet und dient bis heute als Gerichtsgebäude.

Steinach wurde 1574 das Marktrecht verliehen, welches 1639 nochmals bestätigt wurde.

1631 zogen einige Steinacher im Rahmen des 30jährigen Krieges nach Graubünden und konnten erst nach sieben Jahren in ihre Heimat zurückkehren. An diese Begebenheit erinnert noch heute ein Fresko am Hotel Rose.

Aufgrund seiner Lage an der Brennerstrasse nächtigten in Steinach auch viele bedeutende Persönlichkeiten: Karl V. und Ferdinand I. (1530), Papst Pius VI. (1782), Kurfürt Max Emanuel (1703) und viele andere.

In Folge des Tiroler Freiheitskampfes schlug Andreas Hofer mehrmals in Steinach sein Hauptquartier auf und am 3.11.1809 wurde der Kapitulationsbeschluss ebenfalls hier gefasst.

1811 wurde Steinach zur politischen Gemeinde und 1936 zum Markt erhoben.

{tab=Kirchengeschichte}

Steinach gehörte zur Urpfarre Matrei, erhielt aber bereits im Jahre 1570 eine eigene Kuratie. 1891 wurde Steinach zur Pfarre erhoben.

Kirche zu Hl. Erasmus (Pfarrkirche)

Ursprünglich stand an dieser Stelle eine Kapelle, welche den Hl. Erasmus, Quirinus und Christophorus geweiht war. Dieses Gebäude wurde 1337-53 zur Erasmuskirche ausgebaut und unter Kaiser Maximilian zu Beginn des 16. Jahrhunderts umgebaut. Unter dem Kuraten Franz de Paula Penz wurde die Kirche in großzügiger Weise barockisiert. Beim großen Brand von Steinach im Jahre 1853 brannte die Kirche bis auf das Altarbild, welches noch rechtzeitig gerettet werden konnte, bis auf die Grundmauern ab. Zwei Jahre später wurde ein Neubau unter der Leitung des Architekten Joseph von Stadl im neoromanischen Stil errichtet.
Bei einer Renovierung 1958 versuchte man das Innere in geringem Maße Barock umzugestalten.
Seit 1483 besaß Steinach auch einen eigenen Friedhof.

St. Ursula Kirche in Mauern

Erstmals wurde diese Kirche im Jahre 985 urkundlich erwähnt. Die Anlage ist noch im romanischen Stil erhalten. Im Inneren wurde sie 1678 umgebaut und mit einem spätgotischen Altar ausgestattet. 1967-73 wurde sie umfassend restauriert. Der ursprüngliche Friedhof von Steinach wurde bei dieser Kirche angelegt, wo auch viele Tuxer beerdigt wurden, welche über das Schmirntal nach Steinach gebracht wurden.

St. Ulrich Kirche in Tiezens

Der Weiler unterstand der Oberhoheit des Bistums Augsburg, dessen Patron die Kirche geweiht wurde. 1306 wurde der Bau erstmals erwähnt und 1732 barockisiert.

{tab=Persönlichkeiten}

Luger, Georg

Geb. 6.3.1849 in Steinach am Brenner, gest. 22.12.1923 in Berlin
Der Sohn eines Arztes absolvierte sechs Klassen Gymnasium und besuchte die Handelsschule in Wien. Dort verpflichtete er sich zum Dienst in der k.u.k. Armee ein und wurde als Waffentechniker und Erfinder bekannt. 1896 trat er in die Waffenwerke Loewe und Coinne ein zu denen die Mauserwerke gehörten. Durch Fusionen mit anderen Konzernen entstanden die „deutschen Waffen und Munitionswerke“, für welche Luger die Borchardt-Luger 08 Pistole entwickelte, die weltweit ihren Siegeszug unter der Bezeichnung „Luger“ antrat. Des Weiteren leitete er die Entwicklung der „9 Millimeter Parabellum Patrone“. Am 22.12.1923 verstarb er in Berlin.

Holzmann, Hermann

Geb. 18.1.1906 in Steinach am Brenner, gest. 10.9.1971 in Innsbruck
Nach dem Besuch der Volksschule in Steinach und de Gymnasiums in Feldkrich trat er 1825 ins Priesterseminar in Brixen ein. Kurz darauf brach er jedoch das Theologiestudium ab und schrieb sich an der philosophischen Fakultät in Innsbruck ein. Während seines Studiums verbrachte er drei Jahre als Holzfäller in Kanada und als Sprachlehrer in Argentinien. 1934 promovierte er an der Universität Innsbruck und wurde Redakteur der amtlichen Tiroler Nachrichtenstelle. Beim Anschluss 1938 wurde er aus dieser Position entfernt und widmete sich bis zur Einziehung zur Wehrmacht 1942 dem Aufbau des Fremdenverkehrs im Wipptal. 1950 gründete er die Zeitschrift „Land Tirol“. Er habilitierte an der Universität Innsbruck für Volkskunde und widmete sich ganz den Vinschgauer, Wipptaler und Passeirer Bergbauernhöfen. Daneben betätigte er sich als Hörspiel- und Bühnen Autor. 1971 verstarb er in Innsbruck.

{/tabs}