Wappen von KartitschOrtsteile: Hollbruck, Kartitsch

 Wahrscheinlich wurde das Ortsgebiet von Kartitsch zwischen dem 3. und dem 4. Jahrhundert besiedelt, um die strategisch wichtige Römerstrasse zu sichern. Im Zuge der bajuwarischen Landnahme  wurde auch Kartitsch neu besiedelt. Erstmals urkundlich genannt wurde er Ort im Jahre 965 als ‚Kartisa' in einer Urkunde des Stiftes Innichen.
Von diesem Kloster und den Grafen von Görz wurden im 12. und 13. Jahrhundert in dieser Region mehrere Schwaighöfe angelegt. Der Ort wurde dem Gericht Heinfels unterstellt. In der Folgezeit kam es zu teils militärischen Auseinandersetzungen zwischen dem Bistum Aquilea, zu welchem Cadore gehörte und dem Stift Innichen um Kartitsch.

Schließlich einigte man sich 1448 durch einen Schiedsspruch des Grafen von Görz, , dass die Herrschaftsgebiete durch den höchsten Bergkamm im Kartitscher Tal getrennt werden sollten, wobei es den Bewohnern von Kartitsch verwehrt wurde, diesen Hang zu besiedeln oder zu nutzen.

Nachdem im 14. Jahrhundert der Ort von der Pest heim gesucht wurde, wüteten ein Jahrhundert später eine Heuschreckenplage in dieser Region.

1809 waren die Schützen aus Kartitsch am Freiheitskampf beteiligt, wobei auch der Ort selbst in Mitleidenschaft gezogen wurde und St. Oswald sich mit 600 Gulden von der Brandschatzung freikaufen musste.

An die Welt angebunden wurde Kartitsch durch die Errichtung der Bahnlinie Lienz-Franzensfeste.

Im 1. Weltkrieg wurde Kartitsch Frontgebiet, wie die teilweise noch erhaltenen Schützengräben und Unterstände heute noch zeigen.

Kirchengeschichte:

Ursprünglich war Kartitsch Teil der Mutterpfarre Heinfels. 1666 erhielt der Ort eine Kaplanei, welche 1671 zur Kuratie erweitert wurde. 1891 wurde eine selbständige Pfarrei errichtet.

Kirche zum Hl. Leonhard (Pfarrkirche)

1386 wurde dieses Gotteshaus geweiht, jedoch bereit 1479 umgestaltet. Dies soll durch Leonhard von Görz veranlasst worden sein, da er angeblich gelobt habe, bei einer Erblindung, an dem ersten Ort, den er jemals sehen würde, eine Kirche zu errichten. Als er in Schloss Heinfels plötzlich von seiner Blindheit geheilt wurde, soll er in Kartitsch den Bau veranlasst haben. Da aufgrund der Heuschreckenplage die Bevölkerung reduziert war, soll der Graf mit seinem Schimmel selbst Steine transportiert haben. In Schloss Bruck befindet sich ein Votivbild mit diesem Motiv, wobei seit dieser Zeit das Gotteshaus im Volksmund „Schimmelkirche" genannt wird.

Die Kirche wurde später barockisiert.

Autor: Mag. Michael Fritz

Der ursprüngliche Artikel, den Sie bisher hier lesen konnten, wurde aufgrund der Einführung eines einheitlichen Schemas der Ortsgeschichten ausgetauscht. Sie können ihn aber weiterhin unter diesem Link aufrufen: Kartitsch