Wahrscheinlich hat der Richter Otto von Latsch um 1290 die Burg zu Latsch errichten lassen.  Nach diversen Besitzerwechseln, wurde 1327 Heinrich von Partschins mit der Veste Latsch belehnt. Dieses Geschlecht nannte sich später „von Annenberg" und bewohnte bis ans Ende des 17. Jahrhunderts die Anlage. 1770 wurde Burg Latsch durch eine Brandkatastrophe zerstört und in einer Belehungsurkunde von 1778 ist nur mehr von einer Ruine die Rede. 1813 wurden von der Ruine Baumaterialien für den Neubau der Kirche abtransportiert. 1842 wurden die Reste von Juliana  von Martin erworben, die einen der ursprünglichen Anlage nur entfernt entsprechenden Umbau und Neubau vornahm.

Der Bergfried hatte eine Höhe von 21 Meter und eine Seitenbreite von 8 Metern. Die Mauerung wurde nicht gleichmäßig durchgeführt und die Fugen wurden ausgestrichen.  Im Inneren befanden sich fünf Etagen, wobei der Eingang sich im ersten Stock befand.  Spuren weisen darauf hin, dass sich an der Nordwand ursprünglich ein Aborterker befand. Wahrscheinlich im 15. Jahrhundert wurde der Bergfried geringfügig umgebaut, worauf ein Spätgotisches Fenster und diverse Gewölbe hinweisen. Wie weit diese Umbaumaßnahmen jedoch gingen, kann aufgrund des Brandes von 1770 nicht mehr festgestellt werden.

Am 13.5.1472 wurde die Burgkapelle zur Hl. Maria geweiht.  Sie befand sich ersten Stock eines Gebäudes am nördlichen Burghof.  Erreicht wurde die Kapelle über eine Freitreppe. Auch von diesem Gebäudeteil ist nicht viel erhalten geblieben.

Autor: Mag. Michael Fritz