Landesfürst von Tirol von 1406-1439
Geboren:   1382
Gestorben: 24.Juni 1439
Er wurde als der jüngste Sohn Leopolds III. geboren, der aber bereits 1386 verstarb.
Die Nachfolge seines Vaters sollte sein Bruder Leopold IV. einnehmen. 1402 wurde Friedrich erstmals als Vertretung seines Bruders in den Vorlanden tätig; 1406 wurden ihm die Vorlande und Tirol von seinen Bürdern und Neffen übertragen. Eine seiner ersten Handlungen war die Verlegung der Hauptstadt von Meran nach Innsbruck. Friedrich IV. war zweimal verheiratet: mit Elisabeth von der Pfalz und mit Anna von Braunschweig.
Gleich zu Beginn seiner Herrschaft kam es zu einem Krieg gegen die Schweizer und gegen die mit ihnen verbündeten Appenzeller.
Nur mit Hilfe seines Schwiegervaters Ruprecht von der Pfalz konnten diese zurückgedrängt werde. Die schweizerische Invasion war bis nach Imst gekommen.
Friedrich mußte jedoch den Verlust der Appenzeller Gemeinden akzeptieren, welche sich der Eidgenossenschft anschlossen.
Der nächste Konflikt entwickelte sich mit Bichof Georg III. von Trient, dem Friedrich erfolgreich die Herrschaftsrechte abtrotzen konnte.
In Verbindung hierzu steht auch der Krieg gegen Heinrich von Rottenburg, der mit Hilfe des Falkenbundes die Herrschaft in Tirol an sich reißen wollte. Auch hier konnte sich der Habsburger durchsetzen. Seine Macht basierte vor allem auf den Gemeinden und den Städten und nicht auf dem Adel,dessen Rechte er zugunsten der Bürger und Bauern einschränkte.
Am 1.11.1414 begann das Konzil von Konstanz, welches das Großee Schisma beenden sollte. Friedrich stellte sich schon im Vorfeld auf die Seite des Pisaner Papstes Johannes XXIII., dem er als Generalkapitän zur Seite stand. Dieses Amt hatte die Verpflichtung inne, den Papst gegen jedermann zu schützen. Der Zweck des Konzils war es, die drei aktuellen Päpste abzusetzen und ihrer Stelle einen neuen zu wählen. Als man Johannes zwingen wollte, freiwillig abzudanken, floh dieser am 20.3.1415 mit Hilfe Friedrichs. Diese Hilfestellung hatte zur Folge, daß über den Tiroler Landesherrn einerseits die Reichsacht, als auch der
Kirchenbann verhängt wurde. Am 7. Juni 1415 unterwarf sich Friedrich  Kaiser Sigismund, nachdem die Vorlande entweder bereits von Nachbarn erobert oder sich reichsunmittelbar erklärt hatten. Er übergab dem Kaiser seine gesamten Gebiete und wurde in Haft genommen. aus der er im März 1416 floh.
Inzwischen hatten sich die Tiroler Stände geweigert, den Treueeid auf den Kaiser abzulegen und hatten Friedrichs Bruder Ernst den Eisernen ins Land gerufen, der nun seinerseits bestrebt war, die Herrschaft an sich zu reißen. Als es zu einem Kleinkrieg zwischen den Anhängern Ernst und Friedrichs kam, schlossen sich die Gemeinden,
Städte und der Adel zu einem Bund zusammen, um den Bruderzwist beizulegen. Dies glückte auch.
1418 kam es zu einer Aussöhnung mit dem Kaiser, der gegen eine immense Summe und der Beistandverpflichtung bei Kriegen gegen Frankreich und Venedig teilzunehmen, die Reichsacht aufhob.
Um die geforderte Summe bezahlen zu können, war Friedrich gezwungen den Großteil seiner Territorien und Einkünfte zu verpfänden.
Die Hauptgläubiger waren die Herrn von Starkenberg und Spaur, welche die reichsten Adeligen im Land waren. Als Friedrich im Jahre 1420 ihnen die Pfandsumme rückerstattete, weigerten sich diese das Pfand herauszugeben, woraufhin der Landesherr zu militärischen Mitteln griff. Hinter ihm standen in dieser Situation vor allem die Städte und Bauern.
Der Adel wandte sich jedoch an den Kaiser und dieser verhängte im Jahre 1423 wiederum die Reichsacht über den Habsburger und forderte die Nachbarn auf, dessen Gebiete zu erobern. Dieser Aufruf hatte jedoch keinen Erfolg. 1426 wurden die Starkenberger in ihrem Hauptschloß endgültig unterworfen, ein Jahr später die Herrn von Spaur.
1425 kam es bereits zur endgültigen Aussöhnung mit Kaiser Sigismund.
Die nächsten Jahre widmete der Landesherr dem Aufbau einer starken zentralistischen Verwaltung und führte viele Reformen durch.
Am 24. Juni 1439 verstarb Friedrich IV..
Neben den aussenpolitischen Wirrungen seiner Amtszeit, trat Friedrich vor allem durch eine große Fülle von Landesordnungen hervor.
Seinen Beinamen "mit der leeren Tasche" erhielt er während seiner Flucht aus der Haft in Konstanz.

Lit.:
Stolz, Otto: Geschischte des Landes Tirols. Erster Band. Quellen und Literatur. Land und Volk in geschichtlicher Betrachtung. Allgemeine und politische Geschichte in zeitlicher Folge. Innsbruck / Wien / München. 1955.
Riedmann, Josef (Hrsg.): Geschichte des Landes Tirols. Band 1. Von den Anfängen bis 1490; Bozen / Innsbruck. 1985.